3. April 2017

3 månader kvar - 3 Monate übrig

Pünktlich zu meinem "Hilfe mir bleiben nur noch 3 Monate" kommen endlich wieder ein bisschen News aus Schweden. Weil ich jetzt so in meinem schwedischen Leben drin bin, mit Schule, Musik, Theater, Freunde- und Familienzeit und nicht zu Letzt dem Entdecken von Schweden, finde ich immer weniger Zeit, zu schreiben und ganz ehrlich schwindet auch die Motivation ein wenig.
Meine Kniegeschichte ist zum Glück ziemlich gut verlaufen. Aber ob das Kreuzband nun gerissen oder bloss angerissen ist, weiss ich immer noch nicht. Ich habe beides von Ärzten gehört. Nun muss ich zu einem Physiotherapeuten gehen, der mir hilft, das Bein und vor allem die Muskeln um meine Verletzung zu trainieren, damit ich bald wieder fit bin. Die Tatsache, dass ich für sicher zwei Monate keinen Sport machen (ausser Beintraining) machen darf, hat mir einen dicken Strich durch die Rechnung gezogen. Die Orientierungssaison hat vor einigen Wochen erneut begonnen und meine Gastfamilie springt schon fleissig durch die Wälder. Ich wäre so gerne auch dabei. Diesen Sport habe ich ja hier in Schweden entdeckt und so eine Möglichkeit mit Trainings, Wettkämpfen und vor allem meiner OL-liebenden Gastfamilie bietet sich nicht mehr so schnell zu Hause. Ich hätte es toll gefunden, wenn ich noch mehr darüber lernen gekonnt hätte. Meine Gastmutter versucht mich damit aufzumuntern, dass man ja auch laufen kann mit der Karte, aber das Feeling kommt bei mir nicht wirklich an. Ich müsse jetzt halt einfach ganz fleissig trainieren, damit ich bald wieder durch die Wälder rennen könne, sagt sie. 
Was ich natürlich auch tue. Jeden Tag mache ich langweilige Knieübungen, die zum Teil daraus bestehen, Treppe zu laufen oder von einem Stuhl aufzustehen und sich danach wieder hinzusetzen. Aber ich darf wieder Fahrrad fahren, was das Leben um einiges mobiler macht. Ich bin endlich nicht mehr so abhängig von den Buszeiten oder meinen Gasteltern. Als ich das hörte ging ich noch am gleichen Tag auf die Strasse und raste (vorsichtig natürlich) durch die schöne sonnige Landschaft.



Ich bin euch ja noch ein paar Bilder vom (missglückten) Skifahren schuldig. 



Im Moment unternehme ich viel mit meinen Freunden aus der Parallelklasse. Ich habe sogar mal schweizerisch gekocht für sie. Leider fand ich hier in Schweden keinen feinen Bergkäse und musste so geschmacklosen Weichkäse verwenden. Deshalb konnte ich zu meiner Verteidigung meine Kochkünste nicht total ausschöpfen, aber sie fanden es anscheinend doch ganz gut und es gab fast keine Resten.


Ihre ängstlichen Blicke bevor sie Älplermagronen probieren mussten
Sie haben es sich auch ein bisschen zum Ziel gesetzt, sich so oft wie möglich zu treffen, bevor ich in 3 Monaten wieder nach Hause fliege. Ich weiss jetzt schon, dass ich sie vermissen werde. Nochmals mit den Leuten aus meiner Klasse zu machen, habe ich langsam aufgegeben. Die sind immer mit Training, Wettkämpfen oder Schulsachen beschäftigt.

Emilia hat seit einem Monat die Autoprüfung, was wir natürlich gerne ein bisschen ausnutzen. Ob es nun mal eine Fahrt Jämshög ist, um mein Cello zu holen in einer Zwischenstunde oder einfach ein bisschen das "Roadtrip"-Feeling zu geniessen. Ich darf meistens vorne sitzen, da ich anscheinend einen guten Musikgeschmack habe. Ansonsten giltet die Regel, dass der, der das Auto zuerst sieht und "Shotgun" ruft, auf den Beifahrersitz darf und die Macht über die Musik hat. So läuft bei uns oft schwedische Klassiker oder "Booty Swing".


À la "wir bleiben wach, bis die Wolken wieder lila sind"

Fast gleichzeitig wie in der Schweiz kam bei uns der Frühling mit der Sonne, Blumen und dem Gezschwitscher der Vögel. Da Olofström lediglich 20 km vom Meer entfernt liegt, hört und sieht man nun auch wieder die Möwen. Mich fasziniert es jedes Jahr, wie alles wieder erwacht und den kalten Winter hinter sich lässt. Man merkt es auch bei den Schweden. Alle kommen aus ihren Häuserhöhlen raus und werden wieder aktiver und irgendwie auch sozialer. Es wird mehr gespasst, gelacht und wenn die Sonne scheint, haben einfach alle eine gute Zeit. Was mir gerade wieder auffiel ist, dass niemand "Gesundheit" sagt, wenn jemand niest. In so Sachen sind Schweden ein kleines Mysterium. Ich sage es dann immer extra ganz laut ;)

Mit meinem Orchester in Karlshamn haben wir in einem Monat ein Konzert, wo wir Wiener Musik spielen, weshalb wir das vergangene Wochenende sehr intensiv geprobt haben. 
Auch mit dem Theater geht es nun vorwärts und wir nähern uns der Premiere ende April. Ob wir das wirklich auf die Reihe kriegen, ist eine andere Sache. Niemand kann den Text und manchmal kommt nur etwa die Hälfte zu den Proben. Aber wir sind immer noch motiviert und arbeitet nun auch an Bühnenbild, Kostüm etc.


Gestern Abend habe ich mir alleine ein Cello Konzert in Olofström gegönnt. Einfach, weil es gratis für Jugendliche war. Das ältere Paar, welches da mithilft und solche Evente organisiert und welches ich auch kenne, war so glücklich, dass ich kam, dass sie mich sogar zu Fika (Tee und Kuchen) einluden während dem Konzert. Mit dem Cello-Solist, der zur Zeit in Lugano studiert, habe ich über die Berge und das Oboe Spielen diskutiert. 
Ich würde sagen, ich setzte meinen Vorsatz, jede Chance zu packen und meinen Austausch auszunutzen, richtig um und ein solcher Abend motiviert mich zu mehr von diesen Spontan-Aktionen. Und wenn ich diese erlebt habe, habe ich auch ein bisschen mehr Lust, davon auf meinem Blog zu berichten. Also: Hej då så länge!

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