7. Dezember 2016

Luciafest mit AFS

Ich mag mich noch erinnern, als ich ungefähr 6 oder 7 Jahre alt war nahm mich meine Mutter mit zu einer Unterstufenklasse, welche Weihnachtsbräuche aus verschiedenen Ländern feierten und unteranderem auch das Luciafest. Meine Mutter war die Lucia und ich Tomte, ihr kleinen Helfer. Dies war der erste Bezug den ich zu Lucia hatte und nun, 10 Jahre später kommt sie wieder. Doch für alle, die nun bloss Bahnhof verstehen, hier einige Hintergrundinformationen:
Santa Lucia kommt aus Syrakus (Italien) und war einen Heilige. Der Name Lucia bedeutet "die Leuchtende" und ihr Gedenktag ist der 13. Dezember. Das Fest verdankt seinen heutigen Status in Schweden der Tatsache, dass der 13. Dezember in Schweden bis 1752 der kürzeste Tag des Jahres war.
Heute ist es ein fester Bestandteil der vorweihnachtlichen Bräuche. Es ist geprägt vom Tragen weißer Gewänder und häuslichen Elementen wie traditionellem Gebäck und Gesang. Lucia trägt ein weißes Gewand, ein rotes Band um die Taille und einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Ihr folgen oft weitere Mädchen (tärnor), die Kerzen in den Händen halten, sowie manchmal auch Sternenknaben (stjärngossar) und eben Wichte (tomtar), wie ich damals.
Früher hat man daraus einen Wettbewerb gemacht, wer das schönste Mädchen im Dorf war und Lucia sein durfte. Es gab von allen Bewerberinnen Fotos in der Zeitung und es wurde anschliessend abgestimmt, wer die Rolle des lichterfrohen Mädchens spielen durfte. Anscheinend gibt es diesen Wettbewerb in einigen Dörfern noch immer, einfach, dass unterdessen alles online stattfindet.
Eigentlich feiert man am 13. Dezember, aber das spielt nicht so einen Rolle. Deshalb haben wir Austauschschüler im Süden dieses traditionell schwedische Fest im Kloster in Höör gefeiert. Ich könnte jetzt lange beschreiben, was wir alles an diesem Tag machten, aber Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte.

Wir backten Lussekatter, das traditionelle Safrangebäck
Wir kränzten unsere Luciakränze aus Buchs...
(Was mich irgendwie ans Brugger Jugendfest erinnerte)
...wir bastelten komisches Zeug...
... und übten zuletzt die Lieder für die Kirche
Dennoch ging es noch nicht ohne Textblätter
Wie die heutigen Gruppenfotos aussehen

Ich übernahm dann schliesslich die Rolle der Lucia. Das klingt jetzt cooler als es eigentlich war. Ein komisches Gefühl, zu wissen, dass man brennende Kerzen auf dem Kopf trägt. Ich getraute mich fast nicht, denn Kopf zu bewegen in der Angst, der Wachs könnte tropfen oder sogar eine Kerze runterfallen. Aber keine Angst, es ist ganz ungefährlich, wurde mir zumindest gesagt. Ich war dann doch ganz froh, als ich die metallene Krone vom Kopf nehmen konnte.




Unterdessen sind wir als AFS-Familie richtig zusammengewachsen und wenn es für mich mal schwierig ist in Schweden und ich mich in ein Tief rein steigere, heitern sie mich auf und motivieren mich erneut. Wir Austauschschüler kommen aus vollkommen verschiedenen Welten und verfolgen doch alle das selbe Ziel. Unglaublich wie fest das verbindet.

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